Dass Kosmetikprodukte häufig Mikroplastik enthalten ist allgemein bekannt. Dass Mikroplastik alles andere als umweltfreundlich ist dürfte genauso bekannt sein. Italien will deshalb Mikroplastik in abwaschbarer Kosmetik, wie etwa Shampoos, Duschgels, Waschgels und Peelings, verbieten. Ab 2020 sollen feste Kunststoffpartikel, die kleiner als fünf Millimeter und nicht in Wasser lösbar sind, nicht mehr verwendet werden dürfen. Mit diesem Verbot folgt Italien den Entscheidungen anderer Staaten wie Frankreich, Schweden und Großbritannien.
Zwar ist noch wenig bekannt über die Auswirkungen der Belastung durch Plastik, aber Untersuchungen haben gezeigt, dass einige Lebewesen die winzigen Partikel fressen und infolgedessen gravierende Schäden im Verdauungssystem erleiden. So kann Mikroplastik in die Nahrungskette gelangen und am Ende womöglich sogar auf unseren Tellern landen.
Der Schadstoffgehalt auf dem Plastikteilchen selbst kann bis zu eine Million Mal höher sein als in dem umgebenden Wasser. Bei Testergebnissen zeigt sich, dass Miesmuscheln, die mit Plastikteilchen gefüttert wurden, Entzündungen entwickeln. Diese Mikroplastikteilchen wuchsen dann sozusagen im Muschelfleisch ein und hätten von einem Verbraucher unwissentlich gegessen werden können.
Bei Fischfleisch ist noch ungeklärt, ob das vom Verbraucher erhältliche Endprodukt von Mikroplastik belastet ist. Bisher wurde nämlich hauptsächlich der Verdauungstrakt von Fischen untersucht.
Nicht nur Kosmetikprodukte sind schuld an dieser Verschmutzung. Mikroplastikpartikel können auch aus Plastikproduktion, Reifenabrieb oder Kleidungsfasern stammen. Diese winzigen Plastikteilchen findet man inzwischen sogar in den entlegensten Winkeln unseres Planeten, wie etwa im arktischen Eis und in der Tiefsee. Bei einer Expedition des Forschungsschiffs „Arctic Sunrise“ hat die Organisation Greenpeace Mikroplastik in der Antarktis gefunden. Das ist sehr alarmierend, denn die arktischen Meeresströmungen trennen eigentlich die Gewässer des Südpolarmeers von großen Ozeanen ab. Das bedeutet wiederum, dass die Mikroplastikpartikel sich einen Weg durch diese natürliche Barriere gebahnt haben.
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