Naturfans dürften in den letzten Jahren bemerkt haben, dass man vor allem Schmetterlinge viel seltener sieht als noch vor kurzer Zeit. Holländische Forscher haben festgestellt, dass die Schmetterlingspopulation in den Niederlanden in den letzten 130 Jahren um etwa 84% gesunken ist.
Wissenschaftler analysierten 120.000 Schmetterlinge, die etwa von 1900 bis 1980 gesammelt wurden. Außerdem werteten sie etwa zwei Millionen Sichtungen verschiedener Falterarten aus. Das Ergebnis? Über ein Fünftel der niederländischen Falterarten sind ausgestorben.
Der Hauptgrund für diese erschreckend hohen Zahlen ist der schrumpfende Lebensraum. Wiesenflächen und Wälder verschwinden und werden verbaut. Der Einsatz von Düngern und Pestiziden vernichtet zwar für die Ernte schädliche Unkräuter, allerdings töten sie auch die Nahrungsquelle von Insekten ab. Ein weiterer Grund für das Insektensterben ist der Klimawandel, der vor allem Insekten in tropischen Regionen bedroht.
Jährlich verschwinden etwa 2% aller Insekten weltweit. Die Fachzeitschrift Biological Conversation hat dazu eine Studie veröffentlicht. Bei 40% aller Insektenarten weltweit konnten Forscher einen Rückgang feststellen. Vor allem Schmetterlinge, Dungkäfer, Bienen, Wespen und Ameisen sind betroffen. Insekten sterben insgesamt etwa achtmal schneller aus als Säugetiere, Vögel und Reptilien.
Da Insekten für viele Wirbeltiere die Grundnahrung darstellen, hat ihr Aussterben gravierende Folgen für die Nahrungskette. Außerdem bestäuben Insekten zahllose Pflanzenarten und sorgen damit indirekt für einen gesunden Boden. Die Forscher der Studie für Biological Conversation warnen eindringlich: „Die Auswirkungen des Aussterbens von Insektenarten sind katastrophal für die Ökosysteme der Erde.“ Auch für den Mensch kann das schlimme Folgen haben, denn immerhin konsumieren wir sehr viele landwirtschaftliche Nahrungsmittel, die das Produkt von Pflanzenbestäubung durch Insekten sind.
Quellen: