Guter Vorsatz für's neue Jahr: Bessere Budgetplanung und richtig sparen

Verschwendung von Tausenden von Euro lässt sich verhindern

Die Verwaltung der eigenen Finanzen überfordert viele. Geht es dann um Altersvorsorge und Geldanlage dann wissen sie nicht, wo sie anfangen sollen. Das ist verständlich. Denn wer sich um die eigenen Finanzen kümmert, muss sich überlegen: Wer bin ich eigentlich? Was sind meine Ziele und wie will ich sie erreichen? Sich mit grundsätzlichen Themen zu befassen kann anstrengend sein, daher verdrängt man/frau lieber und überlässt vermeintlichen“BeraterInnen“ die Entscheidungen. Doch die schauen meistens auf den eigenen Vorteil. Daher ist gut beraten und hat auf Dauer mehr vom Leben, wer sich um die Finanzen selbst kümmert.

 

Strategien für selbstbewusste RechnerInnen:

 

Haushaltsbuch führen

Ein Haushaltsbuch klingt altmodisch und ist es vielleicht auch. Es ist aber noch etwas anderes: ein sicheres Mittel, um den Überblick zu behalten. Legen Sie deshalb eine Liste an - ganz gleich, ob tatsächlich in einem Buch, in Excel oder online (z.B. unter haushalten.verbraucherzentrale.it und auch als App) und tragen Sie dort sämtliche Einnahmen und Ausgaben ein. So sehen Sie auf Anhieb, wofür Sie jeden Monat welche Summen ausgeben. Zusätzlich erkennen Sie dort, wenn es mal enger wird und Sie deshalb lieber selbst zum Kochlöffel greifen sollten, anstatt essen zu gehen. Auch der in der Arbeitspause bestellt Cappuccino mit Brioche zu 3,50 Euro fällt stark in Gewicht. Im Monat sind das immerhin 70 Euro.

 

Machen Sie einen Jahresplan

Haben Sie einen konkreten Wunsch im Auge, entwickeln Sie einen Plan, wie viel Sie monatlich zur Seite legen müssen, um am Ende des Jahres genug Geld dafür zu haben. Wenn Sie sicher sein können, sich bei konsequentem Sparen diesen Traum erfüllen zu können, fällt Ihnen das Sparen deutlich leichter. Nutzen Sie die 50/30/20-Regel. Diese Regel hilft vielen Menschen beim Sparen. Sie besagt, dass 50% Ihres Einkommens für essenzielle Dinge wie Miete, Haus, Ernährung etc. ausgegeben werden dürfen. 20% sollten Sie in Ihre Zukunft investieren, in die Rentenzusatzvorsorge (wenn eine Versorgungslücke droht) oder eine lukrative (und sichere!) Geldanlage. Mit den restlichen 30% können Sie machen, was Sie wollen.

 

Zahlen Sie bar

Wer es gewohnt ist, mit Kreditkarte zu zahlen, achtet weniger auf Preise. Gewöhnen Sie sich deshalb an, sooft es geht, bar zu zahlen (Ausnahme sind Zahlungen im Rahmen des derzeitigen Cashback-Programms der italienischen Regierung oder größere Beträge). Durch die geringere verfügbare Geldmenge kaufen Sie preisbewusster ein und realisieren zusätzlich besser, welche Geldmenge Sie ausgegeben haben. Denn einen 50-Euro-Schein gibt man weniger gern aus der Hand als seine Kreditkarte, die man kurz darauf zurückbekommt.

 

Zuerst sparen, später ausgeben

Viele Leute planen mit dem Ziel, Geld zu sparen, aber viele Leute planen auch ihre Ausgaben und entscheiden, dass alles, was an Geld übrigbleibt – sofern vorhanden – in Ersparnisse fließen wird. Ein besserer Ansatz ist jedoch, das Gegenteil zu tun – entscheiden Sie sich, jeden Monat 20 Prozent ihrer Einnahmen zu sparen und von dort aus rückwärts zu arbeiten. Auf diese Weise zwingen Sie sich, mit ihrem verbleibenden Geld intelligenter umzugehen, während Sie gleichzeitig die Sparziele erreichen, die Sie sich gesetzt haben.

 

Das tägliche Arbeits-Mittagessen geht ins Geld

Eine große vermeidbare Ausgabe ist das tägliche Essen im Restaurant in der Mittagspause. Auch wenn der Kostenpunkt aufgrund der Corona-Regelungen bei vielen Verbrauchern etwas geringer ausfallen dürfte, läppern sich die Ausgaben auf mehrere Tausend Euro pro Jahr. Essensgutscheine federn die Kosten etwas ab, aber können auch dazu beitragen, dass man mit einem Business-Lunch mithalten will. Fest steht: Selbst vermeintlich billige Döner oder Pizza oder das belegte Brötchen vom Bäcker kommen immer noch teurer als vorbereitete Essen in der eigenen Küche oder selbst Zubereitetes für die Pause.

 

Rauchen: Das kostet Sie das Laster

Im direkten Vergleich zum regelmäßigen Business-Lunch ist sogar Rauchen billiger. Das ungesunde Laster kostet einem Drittel der Raucher laut Erhebungen der „Fondazione Veronesi“ mindestens 100 Euro im Monat, weiteren 25% zwischen 700 und 1200 Euro pro Jahr. Von Gesundheitsbeschwerden ganz zu schweigen.

 

Verträge überprüfen: Strom, Gas, Kommunikation, Versicherungen und Banken wechseln und Hunderte Euro mehr haben

VerbraucherInnen wechseln nicht gerne, ja viele sind sogar „wechselfaul“. Das bleibt nicht ungestraft: VerbraucherInnen, die ihre Verträge nicht jährlich überprüfen, riskieren jedes Jahr Hunderte von Euro zu viel zu zahlen. Das gilt für Strom, Gas, Versicherungen, Bank- und Kommunikationsdienstleistungen. Ein Blick auf unabhängige Online-Portale und etwas Recherche im Internet helfen weiter (siehe auch Medieninfo „Wie VerbraucherInnen mit wenig Aufwand viel Geld sparen können“ vom 24.09.2020 auf Robinreport.it).

 

Weggeworfene Lebensmittel und abgefülltes Trinkwasser

Wer mehr einkauft, als er verbrauchen kann, verschwendet nicht nur Rohstoffe, sondern auch Geld. In Italien werden pro Kopf und Jahr 37 Kilogramm genießbares und verdorbenes Essen weggeworfen. In Südtirol immerhin noch 22 kg. Hinzu kommen die grundsätzlich nicht notwendigen Ausgaben für Trinkwasser: Viele schleppen das unnötige Luxusgut Mineralwasser nach Hause, dabei ist das Trinken von Leitungswasser, auch in der Gastronomie, und in fast allen Gemeinden empfehlenswert.

 

Beim Glücksspiel Geld verzocken

Im Jahr 2017 wurden beispielsweise in der Gemeinde Bozen 2.498 Euro pro Kopf für Glücksspiele ausgegeben. Pro Familie sind das mehr als 5.000 Euro. Wahrlich verbranntes Geld mit Nebenwirkungen. Und ein beträchtliches Sparpotential, welches den Menschen und der Brieftasche gut tun.

 

20. Jan. 2021