Für Pendler ist es durchaus keine Seltenheit, dass der Zug in Verspätung kommt. Für viele zählen fünf oder zehn Minuten zusätzliche Wartezeit zum Alltag, sodass man sich nach einiger Zeit als Zugpendler gar nicht mehr darüber aufregt, sondern einfach still über sich ergehen lässt.
Weil die Trenitalia sich weigert, die Kunden zu entschädigen, ist jetzt das Land eingesprungen und hat den innovativen Pendlerbonus für den Personennahverkehr im Bereich Schiene ins Leben gerufen. Im Jahre 2019 sollen nun die Verspätungen von 2018 entschädigt werden.
Aber wie soll dieser Pendlerbonus ausgezahlt werden?
Pro Pendler ist eine Entschädigung von maximal 50 Euro im Jahr vorgesehen. Die Pendler müssen eine Strecke benutzen, die übermäßige Verspätungen aufweist. Um den Bonus nutzen zu können sind mindestens 30 monatliche Bahn-Entwertungen via Südtirol Pass, EuregioFamilyPass, Südtirol Pass 65+ oder Südtirol Pass Abo+ notwendig.
Außerdem wurden Pünktlichkeitsstandards festgelegt: für die Meraner Strecke sind es 10%, für die Pustertaler Strecke 3%. Bei Überschreitung dieser Grenzen müssen die Zugbetreiber 10.000 Euro pro Monat und Strecke in einen Fonds einzahlen. Für Zugausfälle sind Strafen zu 10 Euro je Zugkilometer vorgesehen. Diese Vertragsstrafen sollen dann dazu verwendet werden, den Pendlerbonus auszuzahlen. Als „Verspätung“ gilt übrigens, wenn die angeschriebene Abfahrtszeit um mehr als 5 Minuten überschritten wird.
Der Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Südtirol, Walther Andreaus, kommentiert: „Der Öffentliche Personennahverkehr ist innerhalb der letzten Jahre beachtlich gewachsen! Immer mehr Menschen nutzen Busse und Züge. Sie spielen für die Zentren und den ländlichen Raum eine entscheidende Rolle, denn mit ihnen ist man sicherer, günstiger, meistens schneller und pünktlicher und zusätzlich umweltschonender unterwegs. Das Ziel muss es daher sein, durch hohe Qualität und Verlässlichkeit mehr Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen und dann auch zu halten. Wir sind froh, dass mit Unterstützung des Landes hier die ersten Früchte eingefahren werden können und dass damit Einstiegshindernisse abgebaut werden.“
Quelle:
https://www.consumer.bz.it/de/pendlerbonus-kommt-fahrt
Pia Andreaus