Natriumnitrit, Carragen, Zuckerkulör, Emulgatoren, Stabilisatoren, Farb- und Konservierungsstoffe, verschiedene E-Nummern. Wenn man all das auf den Lebensmitteln liest, fragt man sich als durchschnittlicher Verbraucher schnell mal: Was bedeuten diese Begriffe und ist das ganze Zeug wirklich notwendig?
Zusatzstoffe werden von der Lebensmittelindustrie nur verwendet, wenn sie dem/der VerbraucherIn einen Vorteil bringen. Das heißt: verbesserte Streichfähigkeit von Margarine, langsameres Verderben von Fertigsalaten, verbesserte Konsistenzen von Joghurts und Tiefkühltorten und so weiter und so fort. Laut der EU-Verordnung von 2008 sind Zusatzstoffe „Stoffe mit oder ohne Nährwert“, die „aus technologischen Gründen“ zugesetzt werden.
Die Zusatzstoffe in unseren Lebensmitteln sind von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) überprüft und als „sicher“ bewertet worden. Außerdem wurden Richtlinien für maximale Konzentrationen und Anwendungen gegeben. Allerdings sind diese Richtlinien alles andere als auf aktuellem wissenschaftlichem Stand. Deshalb werden die Zusatzstoffe neu überprüft und neu bewertet. Bis 2020 will die Efsa neue Erkenntnisse und Richtwerte vorzeigen können. Damit der Gebrauch eines neuen Zusatzstoffes erlaubt wird, muss der Stoff eine strenge, mehrteilige Prüfung überstehen und schließlich von der Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten erlaubt werden. Unabhängig von dieser Prüfung agieren einige Bio-Labels, die bestimmte Zusatzstoffe nicht erlauben, wenn man ihr Prüfsiegel verwenden möchte.
Die Höchstwerte werden nach ADI-Werten eingeteilt. ADI steht für „acceptable daily intake”, also “akzeptable tägliche Aufnahmemenge“. Der ADI gibt die Menge eines Stoffs an, die ein Mensch lebenslang täglich bedenkenlos aufnehmen kann. Er bezieht sich auf ein Kilogramm Körpergewicht.
Die Zusatzstoffe gelten als Zutaten und werden nach bestimmten Regeln benannt und in die Zutatenliste eingeordnet: zuerst wird die Kategorie genannt, dann Name oder E-Nummer. Beispiel: „Farbstoff Kurkumin“ oder „Farbstoff E 100“.
E-Nummern: was man wissen und beachten sollte:
Das E steht für Europa, die E-Nummer gilt einheitlich in allen Mitgliedsstaaten der EU. Eine E-Nummer auf einer spanischen Konservendose bezeichnet denselben Inhaltsstoff wie die E-Nummer auf einer deutschen Konservendose. Die Nummern gehen von 100 bis 1.521, sind aber nicht fortlaufend. Einige Nummer existieren gar nicht, wie etwa zwischen 700 und 800 gibt es keine E-Nummern. Einige E-Nummern die man kennen sollte:
· E 941: Stickstoff. Steckt meist in Frischfleisch. Dieses Packgas verlängert Haltbarkeit und erhält die Farbe des Produkts.
· E 220: Schwefeldioxid. Häufig in Trockenobst und ähnlichem zu finden, da dieses Gas Lebensmittel vor dem Verderben schützt.
· E 904: Schellack (Sekret von weiblichen Lackschildläusen) schützt Früchte vor dem Austrocknen.
· E 330: Citronensäure. Diese Fruchtsäure bindet die Stoffe, die frischen Fisch unangenehm riechen lassen.
Was sind bekannte, problematische Zusatzstoffe, die man vermeiden sollte?
Besonders in Kritik stehen einige Süßstoffe, Farbstoffe; Konservierungsstoffe und aluminiumhaltige Stoffe. Hier eine kleine Auswahl der Stoffe, die sie möglichst meiden sollten:
· E 951 (Aspartam) steht in Verdacht, Krebs auszulösen. Laut Efsa schadet der Stoff erst in hohen Dosen, etwa über 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Für Menschen mit der Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie ist der Stoff absolut tabu, deshalb wird ein aspartamhaltiges Produkt meist mit der Warnung „enthält eine Phenylalaninquelle“ versehen.
· E 954 (Saccharin) und E 952 (Cyclamat) könnten möglicherweise ein Risiko für die Fruchtbarkeit sein und sollten deshalb gemieden werden.
· E 171 (Titandioxid, ein Pigmentstoff) kann in bestimmten Mengen das Erbgut schädigen.
· Einige Farbstoffe wie Chinolingeld (E 104), Gelb-orange S (E 110), Tartrazin (E 102) etc. müssen mit dem Warnhinweis „kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“ versehen werde. Tartrazin kann außerdem Unverträglichkeiten hervorrufen.
· E 338 (Phosphorsäure), vor allem zu finden in Cola-Getränken. Die Salze dieser Säure sind für Nierenkranke gefährlich und können potentiell Herz-Kreislauf-Krankheiten begünstigen. Allerdings ist dieser Effekt nur in hohen Mengen bewiesen, etwa wenn ein 60 Kilogramm schwerer Erwachsener über einen längeren Zeitraum täglich ca. 14 Liter Cola trinkt.
Quelle:
https://www.test.de/E-Nummern-Nutzen-und-Risiken-der-Zusatzstoffe-im-Essen-5204185-0/