Über 7.100 Unterschriften, doch die Politik bleibt taub
Vor einem Jahr startete die erfolgreiche Petition für einen freien Zugang zum Kalterer See, durchgeführt durch den Verbraucherschutzverein Robin. Die 7.100 Unterschriften zeigen eindeutig, dass die Bevölkerung Wert auf einen freien, würdevollen Zugang zum Kalterer See legt. Doch trotz dieses klaren Zeichens bleibt die Politik tatenlos. Robin fordert die Politik zur Einhaltung demokratischer Grundsätze auf.
Petitionen sind eine wichtige Möglichkeit für Bürger*innen, ihre Anliegen an die Politik zu richten und Veränderungen anzustoßen. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat jedoch die Petition als „nutzlos“ abgetan und betont, dass die Entscheidung für einen freien Zugang bereits getroffen sei. Leider sprechen die Taten eine andere Sprache. Die Bürger*innen werden nicht gehört, ein richtiger freier Zugang ist nicht in Aussicht. Es braucht transparente und nachvollziehbare politische Entscheidungen – anders, als es in der Landespolitik und in der Gemeindepolitik von Kaltern derzeit geschieht.
Die Politik bleibt taub und untätig
Vor über einem Jahr ging das ex-Militärareal am See an das Land Südtirol über, die Eröffnung der Chance einen vernünftigen Zugang zum See zu schaffen.
Es gibt ihn aber noch immer nicht.
Die Verantwortlichen aus Land und Gemeinde haben es versäumt, den Kalterer See für die Allgemeinheit zugänglich zu machen, obwohl der See ein öffentliches Gut ist. Stattdessen wurde lediglich ein politisches Ping-Pong-Spiel inszeniert: Der Landeshauptmann sagte, ein Zugang sei bereits beschlossen. Die Bürgermeisterin verwies darauf, dass dies nicht in der Zuständigkeit der Gemeinde liege. Die zuständigen Landesräte sagten, es brauche Parkplätze und eine breitere Straße – eine falsche Behauptung. Und dann ist da noch das Argument, es gäbe doch eh bereits einen Zugang – einen Steg mit 3 Meter Breite – und das müsse doch reichen.
Sanfter Zugang zum See ohne großen Aufwand möglich
Ein freier Zugang zum Kalterer See könnte mit geringem Aufwand realisiert werden. Ein fast neuer Steg ist bereits vorhanden, eine Toilette könnte leicht am Nachbargrundstück angeschlossen werden, Abfallkörbe sowie die Pflege des Geländes (Mähen und Sauberhalten) sind einfache organisatorische Aufgaben. Keine Parkplätze oder Straßen müssen erweitert werden, daher wäre ein solcher Zugang mit dem Biotop und dem Natura-2000-Gebiet vereinbar. Das belegen auch vorbildliche Beispiele von anderen Seen in Südtirol (Fennberg, Völser Weiher) und im Trentino.
Öffentliche Güter müssen dem Wohl der gesamten Bevölkerung dienen
Walther Andreaus, Geschäftsführer des Vereins Robin, unterstreicht: „Es ist an der Zeit, dieses unwürdige Schmierentheater zu beenden. Öffentliche Güter wie unser Kalterer See dürfen nicht den Interessen weniger, sondern müssen dem Wohl aller dienen. Unsere Petition läuft weiter und wir werden neue Verbündete suchen. Wenn die Verantwortlichen keine Ideen haben, wie man das Recht auf eine freie Nutzung unserer Naturgüter verwirklicht, sollten sie ins benachbarte Trentino oder nach Bayern reisen – dort funktioniert es!“
Der Verbraucherschutzverein Robin bleibt also am Ball und fordert weiterhin eine gerechte Lösung zugunsten der Bevölkerung. Der Kalterer See gehört allen – und das muss sich auch in der Realität widerspiegeln.
Unterstützer*innen können die Petition unterschreiben unter http://www.change.org/Kalterer-See-Lago-di-Caldaro